Nun galt es
ernst; bereits um 5.00 Uhr standen wir auf, damit wir ja pünktlich bei der
Fähre waren. Hm, aber die ersten waren wir definitiv nicht, es war schon eine
lange Kolonne vor dem Gate. Das Motorhome wurde dem gleichen Check wie am
Vorabend unterzogen. Da wir bereits wussten, dass sie den Kühlschrank
inspizieren würden, verstauten wir den Alkohol, die Früchte und das Gemüse,
alles fein säuberlich in Säcken abgepackt, in meinem Rucksack. Obendrauf
packten wir unsere dreckige Wäsche, damit sicher niemand in den Rucksack
greifen wollte. Ein paar Früchte nahmen wir mit auf die Fähre, da wir uns ja
sowieso den ganzen Tag verpflegen mussten. Wir konnten uns einen gemütlichen
Platz am Fenster im hinteren Teil des Schiffes ergattern, den wir jedoch nie zu
zweit verlassen konnten, da sie darauf hinwiesen, Taschen nicht unbeaufsichtigt
zu lassen. Die Fahrt begann ruhig, da wir zuerst den Port Phillip durchquerten.
Im Durchgang zum offenen Meer sahen wir aufgrund der Wirbel deutlich, wie die
zwei Gewässer des Port Phillip und des offenen Ozeans aufeinander treffen. Nach
dieser Passage wurde das Meer wieder ruhig. Nun war aber klar spürbar, dass wir
nicht mehr in einer geschützten Bucht waren. Später stellte ich fest, dass es
im vorderen Teil des Schiffes noch viel schlimmer wackelte als bei uns hinten. Ich
lenkte mich bis zum Mittag mit einem Buch ab. Da wir ausser den Früchten nichts
zu Essen mitgenommen hatten, kauften wir unser Mittagessen am Buffet. Naja, ich
ass definitiv schon besser, dafür hatte ich wieder etwas Richtiges im Magen. Da
mir Schifffahrten nach wie vor nicht so gut kommen, wollte ich mich nach dem Essen
nochmals hinlegen. Doch da sah ich, dass in Kürze eine Band auftreten wird.
Also blieb ich noch ein wenig wach, um zu hören, was die beiden Musiker mit
Gitarre spielen werden. Die zwei gaben ein super Konzert mit angenehmer Musik,
aktuellen Songs aus der Hitparade und Ohrwürmer aus früheren Zeiten. Mir war
jedoch noch immer nicht so wohl und so legte ich mich hin, um doch noch zu
schlafen. In der Zwischenzeit war eine Regenfront aufgezogen, die sich genau in
unsere Richtung bewegte. Es war ein merklich höherer Wellengang zu spüren, wie
mir Nathi später sagte. Zum Glück hatte ich vorher entschieden, ein wenig zu
schlafen und so merkte ich nichts von dem Unwetter. Als ich wieder aufwachte,
strahlte die Sonne am blauen, wolkenlosen Himmel. Nur noch ca. 2 Stunden bis
nach Devonport, die wir mit Leute beobachten, plaudern und Früchte essen
verbrachten.
In Tasmanien
wollten wir als erstes im Visitor Center in Devonport in Erfahrung bringen,
welche Nationalparks sie empfehlen. Wie konnte es anders sein, als dass es
schon geschlossen hatte. So fuhren wir zum Camping Platz in Latrobe, welcher
nur ca. 10 Kilometer von Devonport entfernt lag. In Latrobe war ebenfalls ein
Visitor Center, das wir am anderen Tag besuchen wollten. Da wir auf dem
Festland unsere Kleider nicht mehr waschen konnten und mittlerweile die Auswahl
an sauberer Wäsche auf ein Minimum gesunken war, starteten wir nach einer
ausgiebigen Dusche als erstes zwei Waschmaschinen. Es war herrliches Wetter in
Tasmanien und so konnten wir unser Abendessen draussen geniessen.
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