In Hamilton
wollten wir zwei Nächte verbringen und von dort aus eine Tageswanderung im Grampians
Nationalpark machen. Bereits in der Früh machten wir uns nach Dunkeld auf, um
dort im Visitor Center nähere Informationen zu den Wanderungen zu erhalten. Die
alte Dame (wahrscheinlich etwa 80) wollte oder konnte uns nicht wirklich
behilflich sein. Sie meinte, dass das viel zu gefährlich sei und wir unbedingt
Wasser mitnehmen sollten. Einzig eine Karte für 3$ half uns ein wenig weiter.
Da wir im südlichen Teil des Nationalparks waren und sich die interessanten
Gipfel und Wasserfälle im nördlichen Teil befanden, mussten wir noch ca. 70
Kilometer nach Halls Gap fahren. Von da aus machten wir uns auf den Weg zum Peak
Chatauqua. Vom Parkplatz aus waren es 2.4 Kilometer zum Peak. Für diese
Wanderung hatten wir doch entschieden, die Trekkingschuhe anzuziehen.:-) Die
Wanderung war zu Beginn gemütlich und das Gelände stieg nur sanft an. Doch zum
Schluss wurde es dann doch noch knifflig, steil und dadurch auch noch ein wenig
anstrengend. Vom Gipfel aus hat man jedoch eine super Aussicht auf den Lake
Bellfield, den Peak Pinnacle und Halls Gap. Auf dem Rückweg wollten wir noch
einen Abstecher zu den Clematis Falls machen, doch schon von weitem sahen wir,
dass dieser Wasserfall zurzeit trocken liegt. Nach gut zwei Stunden standen wir
wieder beim Parkplatz. Das mit der Tageswanderung war wohl in diesem
Nationalpark nicht möglich, da die Wanderung zum höchsten Gipfel nicht viel
länger gedauert hätte. Was konnten wir mit dem angebrochenen Tag noch
anstellen. In unserer gekauften Karte war eine Tour zu verschiedenen Lookouts
beschrieben. Wieso also nicht denen folgen und so die Grampians erkunden? Naja,
dies war eher die unsportliche Variante. Aber so fuhren wir zuerst zum Boroka
Lookout, von wo aus wir den Chatauqua sichten konnten. Hm, der war ja doch gar
nicht so hoch, wie wir gemeint hatten.:-) Weiter gings zum Reed Lookout von wo
aus man auch zu den „The Balconies“ gelangt. Vom Reed Lookout hat man eine
fantastische Sicht auf das Victoria Valley. Anhand des Bildes, welches wir von
„The Balconies“ gesehen hatten, stellten wir uns eine ganze Menge von skurrilen
Felsen vor. Stattdessen war da genau ein Felsvorsprung. Ein bisschen enttäuscht
wanderten wir den ca. 1 Kilometer langen Weg zurück. Als letzten standen die
Mackenzie Falls auf dem Programm. Bislang waren die Wasserfälle nicht
überwältigend, aber eine kleine Hoffnung hatten wir, ist es doch der grösste
Wasserfall in den Grampians. Die Mackenzie Falls können von zwei Lookouts sowie
vom Becken aus bestaunt werden. Der erste Lookout war so weit weg, dass der
Wasserfall überhaupt nicht zur Geltung kam. Wir waren einmal mehr von einem
Wasserfall enttäuscht. Also machten wir uns auf den Weg zum Becken. Unterwegs
kokamen wir beim anderen Lookout vorbei, aber da sieht man überhaupt gar
nichts. In den Unterlagen stand, dass der Weg schwierig sei und es extrem steil
sein würde. Von all dem hatten wir bis dahin noch überhaupt nichts gemerkt. Wir
wanderten eher durch flaches Gelände im Sand. Plötzlich wussten wir jedoch,
wieso dies auf unserer Karte so stand, die Treppe führte extrem steil direkt
neben dem Wasserfall zum Becken. Nun waren die Mackenzie Falls auch für uns
beeindruckend. Beim Becken badeten wir unsere doch in der Zwischenzeit
verschwitzen Füsse und genossen die Sonne. An diesem Tag wehte kein Wind und es
war extrem heiss. Solches Wetter hatten wir schon lange nicht mehr. Nach
Hamilton waren es ca. 120 km und unsere Benzinanzeige zeigte noch einen fast
halbvollen Tank an. Auch ca. 90 km vor Hamilton hatten wir noch vier (von zehn)
Stichen. Das sollte also noch reichen bis zu unserem Ziel. Doch ca. 40
Kilometer vor Hamilton blinkte die Anzeige, und eine Warnung erklang, dass der
Tank bald leer sei. Unsere Herzen blieben fast stehen. Was machen wir, wenn wir
irgendwo auf der Strasse stecken blieben? Hm, Tempo drosseln und Ausschau nach
der nächsten Tankstelle halten, war angesagt. Je näher wir dem Ziel kamen,
desto nervöser wurden wir, ob es wohl reichen würde. Zum Glück ging alles gut
und nun wissen wir auch, wie gross unser Tank ist (ca. 80 Liter).
Als wir gegen
Abend zum Campingplatz zurück kamen, wehte auch da kein Wind. So konnten wir
das erste mal, seit wir im Osten sind, in kurzen Hosen und T-Shirt draussen
essen. Über Nacht änderte sich das Wetter wieder schlagartig. Es war ein
heftiger Wind aufgezogen, der an unserem Motorhome rüttelte. Auch am nächsten
Morgen war das Wetter noch nicht besser, es war bedeckt und tröpfelte ein
wenig. Da wir am Vorabend noch Wäsche gewaschen und draussen aufgehängt hatten,
mussten wir die dringend abnehmen.