Freitag, 25. Januar 2013

Grampians National Park


In Hamilton wollten wir zwei Nächte verbringen und von dort aus eine Tageswanderung im Grampians Nationalpark machen. Bereits in der Früh machten wir uns nach Dunkeld auf, um dort im Visitor Center nähere Informationen zu den Wanderungen zu erhalten. Die alte Dame (wahrscheinlich etwa 80) wollte oder konnte uns nicht wirklich behilflich sein. Sie meinte, dass das viel zu gefährlich sei und wir unbedingt Wasser mitnehmen sollten. Einzig eine Karte für 3$ half uns ein wenig weiter. Da wir im südlichen Teil des Nationalparks waren und sich die interessanten Gipfel und Wasserfälle im nördlichen Teil befanden, mussten wir noch ca. 70 Kilometer nach Halls Gap fahren. Von da aus machten wir uns auf den Weg zum Peak Chatauqua. Vom Parkplatz aus waren es 2.4 Kilometer zum Peak. Für diese Wanderung hatten wir doch entschieden, die Trekkingschuhe anzuziehen.:-) Die Wanderung war zu Beginn gemütlich und das Gelände stieg nur sanft an. Doch zum Schluss wurde es dann doch noch knifflig, steil und dadurch auch noch ein wenig anstrengend. Vom Gipfel aus hat man jedoch eine super Aussicht auf den Lake Bellfield, den Peak Pinnacle und Halls Gap. Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Abstecher zu den Clematis Falls machen, doch schon von weitem sahen wir, dass dieser Wasserfall zurzeit trocken liegt. Nach gut zwei Stunden standen wir wieder beim Parkplatz. Das mit der Tageswanderung war wohl in diesem Nationalpark nicht möglich, da die Wanderung zum höchsten Gipfel nicht viel länger gedauert hätte. Was konnten wir mit dem angebrochenen Tag noch anstellen. In unserer gekauften Karte war eine Tour zu verschiedenen Lookouts beschrieben. Wieso also nicht denen folgen und so die Grampians erkunden? Naja, dies war eher die unsportliche Variante. Aber so fuhren wir zuerst zum Boroka Lookout, von wo aus wir den Chatauqua sichten konnten. Hm, der war ja doch gar nicht so hoch, wie wir gemeint hatten.:-) Weiter gings zum Reed Lookout von wo aus man auch zu den „The Balconies“ gelangt. Vom Reed Lookout hat man eine fantastische Sicht auf das Victoria Valley. Anhand des Bildes, welches wir von „The Balconies“ gesehen hatten, stellten wir uns eine ganze Menge von skurrilen Felsen vor. Stattdessen war da genau ein Felsvorsprung. Ein bisschen enttäuscht wanderten wir den ca. 1 Kilometer langen Weg zurück. Als letzten standen die Mackenzie Falls auf dem Programm. Bislang waren die Wasserfälle nicht überwältigend, aber eine kleine Hoffnung hatten wir, ist es doch der grösste Wasserfall in den Grampians. Die Mackenzie Falls können von zwei Lookouts sowie vom Becken aus bestaunt werden. Der erste Lookout war so weit weg, dass der Wasserfall überhaupt nicht zur Geltung kam. Wir waren einmal mehr von einem Wasserfall enttäuscht. Also machten wir uns auf den Weg zum Becken. Unterwegs kokamen wir beim anderen Lookout vorbei, aber da sieht man überhaupt gar nichts. In den Unterlagen stand, dass der Weg schwierig sei und es extrem steil sein würde. Von all dem hatten wir bis dahin noch überhaupt nichts gemerkt. Wir wanderten eher durch flaches Gelände im Sand. Plötzlich wussten wir jedoch, wieso dies auf unserer Karte so stand, die Treppe führte extrem steil direkt neben dem Wasserfall zum Becken. Nun waren die Mackenzie Falls auch für uns beeindruckend. Beim Becken badeten wir unsere doch in der Zwischenzeit verschwitzen Füsse und genossen die Sonne. An diesem Tag wehte kein Wind und es war extrem heiss. Solches Wetter hatten wir schon lange nicht mehr. Nach Hamilton waren es ca. 120 km und unsere Benzinanzeige zeigte noch einen fast halbvollen Tank an. Auch ca. 90 km vor Hamilton hatten wir noch vier (von zehn) Stichen. Das sollte also noch reichen bis zu unserem Ziel. Doch ca. 40 Kilometer vor Hamilton blinkte die Anzeige, und eine Warnung erklang, dass der Tank bald leer sei. Unsere Herzen blieben fast stehen. Was machen wir, wenn wir irgendwo auf der Strasse stecken blieben? Hm, Tempo drosseln und Ausschau nach der nächsten Tankstelle halten, war angesagt. Je näher wir dem Ziel kamen, desto nervöser wurden wir, ob es wohl reichen würde. Zum Glück ging alles gut und nun wissen wir auch, wie gross unser Tank ist (ca. 80 Liter).


Als wir gegen Abend zum Campingplatz zurück kamen, wehte auch da kein Wind. So konnten wir das erste mal, seit wir im Osten sind, in kurzen Hosen und T-Shirt draussen essen. Über Nacht änderte sich das Wetter wieder schlagartig. Es war ein heftiger Wind aufgezogen, der an unserem Motorhome rüttelte. Auch am nächsten Morgen war das Wetter noch nicht besser, es war bedeckt und tröpfelte ein wenig. Da wir am Vorabend noch Wäsche gewaschen und draussen aufgehängt hatten, mussten wir die dringend abnehmen.

Mount Gambier


Am 22. Januar wollten wir uns den Blue Lake von Mount Gambier anschauen. In ca. 45 Minuten kann man um den See gehen, was wir auch machten. Der See wird seinem Namen gerecht, er hat ein wirklich schönes blau und am Ufer schimmerte er türkis, wenn die Sonne drauf schien. Der See ist nur im Sommer so schön blau, wer ihn im Winter anschaut, sieht ein grauer See. Weiter ging es Richtung Cape Bridgewater via Nelson. Nathi’s GPS, welches sie in Perth für die Weiterreise gekauft hatte, wollte uns über „gravel Road“ nach Nelson führen. Wir widersetzten uns diesem und mussten so gemäss unserer Papier-Strassenkarte nach Nelson reisen. Leider ist dieser Kartenausschnitt nicht sehr genau und so mussten wir unserem Orientierungssinn vertrauen. Aber wir kamen ohne Umweg dort an. Ohne einen Halt zu machen, zogen wir weiter nach Cape Bridgewater. Ein schöner Strand, der hinter Dünen versteckt liegt. Einmal mehr sassen wir im Pullover am Strand, der Wind war sehr kühl. Die Lage schien jedoch ideal für Kitesurfer zu sein und so konnten wir ihnen, während wir Glacé schleckten, zuschauen. Da bereits fast Abend war, mussten wir uns beeilen, um noch vor der Dämmerung nach Hamilton, unserem nächsten Gampingplatz, zu gelangen.

Port MacDonnell



Mit einem schlechten Gewissen, dass uns dieses Missgeschick passiert ist, begaben wir uns auf den Weg Richtung Robe. Als wir in Kingston SE kurz halt machen wollten, um den Seitenspiegel wieder anzukleben, tja, das haben nicht wir kaputt gemacht, sondern so erhalten, fiel uns ein Autoreparaturgeschäft ins Auge. Wieso also die nicht fragen gehen, ob sie uns helfen können, das vorher von uns zerrissene Stromkabel zu reparieren. Ein freundlicher Angestellter sagte uns, dass wir im Baumarkt zwei Stecker mit gegenteiligen Polen kaufen sollten und dann wieder zu ihm kommen können. Mit dem gekauften Material flickte er es uns anschliessend zusammen. Binnen einer halben Stunde war unser Stromkabel wieder einsatzbereit. So wie er sagte, habe er schon mehr solche Stromkabel repariert.

Den nächsten Stopp legten wir in Robe ein. Ein Dorf, das viele gute Restaurants beherbergt. Zudem sind in Robe alte Häuser aus den Jahren um 1850 zu sehen. Nach einer Pizza fuhren wir weiter nach Beachport. Dort gibt es einen 800 Meter langen Jetty ins Meer hinaus. Scheinbar soll es nur so wimmeln von Fischen und dementsprechend auch von Anglern. Auf dem Steg sind tatsächlich etliche Leute mit Angelruten. Am Ende der 800 Meter spricht uns einer an, ob wir englisch könnten und zeigte uns voller Stolz ein Fisch. Wahrscheinlich eine Seltenheit aber ich weiss noch jetzt nicht, was es genau mit dem Fisch auf sich hatte. Essen könnte man ihn nicht und er wird ihn wieder zurück ins Meer werfen.

Im Restaurant Bompas gönnten wir uns einen Milkshake und da wir mal wieder seit Ewigkeiten kein Internet mehr hatten, fragten wir an, ob sie uns nicht das Passwort geben würden. Vor Melbourne wollten wir Bekannte von Nathi besuchen, da aber das Mail nicht funktionierte, hatten wir die Wohnadresse nicht. Nun hatten wir diese Information und konnten beruhigt auf den nächsten Campingplatz fahren. Unterhalb von Mount Gambier, einem erloschenen Vulkan, liegt Port MacDonnell. Dort wollten wir übernachten, damit wir am nächsten Tag möglichst bald beim Mount Gambier waren.

MacDonnell hat einen wunderschönen Campingplatz direkt am Strand. Zum Einschlafen die Wellen rauschen zu hören, gehört doch einfach zu Ferien in Australien. Nach dem Nachtessen spazierten wir den Strand entlang, mal wieder im Pullover, da es ziemlich windig war. 

Salt Creek


Auf dem Weg nach Salt Creek, dem nächsten Campingplatz auf dem wir übernachten wollten, machten wir einen Stopp in Port Elliot. Gemäss Reiseführer sollte dort ein organge-farbener Strand sein, doch für uns war es mehr das normale braun. Nach einem gemütlichen Spaziergang verliessen wir diese Ortschaft auch schon wieder. In Goolwa wollten wir mal wieder baden gehen, aber oha, es wehte ein kühler Wind. Trotzdem legten wir uns kurz in den Sand, bevor wir uns ins kalte Wasser wagten. Einmal drin, war es gar nicht mehr so kalt. Und die hohen Wellen machten riesigen Spass. Goolwa ist auch bei Surfern extrem beliebt. Mit einem Glacé stärkten wir uns für die Weiterfahrt nach Salt Creek. Da wir nicht „gravel Road“ fahren wollten, mussten wir den langen Umweg um den Lake Alexandria machen. In Wellington hiess es plötzlich, dass wir auf eine Fähre müssten. Das wollten wir nicht, wir wussten nicht mal, wohin die Fähre ging. Zum Glück konnten wir vorher noch abbiegen und kamen dadurch auf die Strasse Richtung Tailem Bend. Hm, aber hier war plötzlich wirklich Ende Strasse und wir mussten auf eine Fähre. In Australien werden wohl keine Brücken gebaut, sondern Fähren betrieben. Die Strasse führt wirklich über den Murray River. Und gratis ist dieser Transport auch noch. Wir hatten also nicht schlecht gestaunt. Weiter konnte unsere Reise durch den Nationalpark Coorong gehen. Dieser Nationalpark ist die Heimat von ca. 200 Wasservogelarten und verbirgt hinter Dünen, Seen, die einen dreifach so hohen Salzgehalt wie das Meer haben. In Salt Creek stiessen wir auf einen speziellen Campingplatz. Bis anhin sind wir auf Campingplätzen gelandet, auf denen man sich anmelden und etwas zahlen musste, aber das scheinte dort nicht Mode zu sein. Da konnten wir einfach unser Motorhome hinstellen, Stom anhängen und kochen. Dusche und WC stellten sie auch noch zur Verfügung.

Mittlerweile war unser Wassertank leer und somit mussten wir unser Wasser nachfüllen. Leider war der Schlauch zu kurz, also fuhren wir mit dem Motorhome etwas näher zum Wasserhahn. Was dann passierte, ist fast ein bisschen zu peinlich um zu schreiben. Naja, ich gönn euch ja auch ein wenig Spass. Auf jeden Fall haben wir vergessen, das Stromkabel auszuziehen und was dann passierte, könnt ich euch sicher vorstellen? Ich möchte hier noch erwähnen, dass sie im Einführungsfilm einen darauf aufmerksam machten, dass das Stromkabel vor der Wegfahrt ausgezogen werden muss und wir haben uns über diese Information lustig gemacht. Wer ist so doof und fährt weg, ohne das Kabel auszuziehen... hihi... peinlich...