In Singapore
habe ich einen Aufenthalt von fast 6 Stunden, die ich im Moment am Absitzen
bin. Puh, ist das langweilig. Dabei will ich doch nur noch nach Hause.:-)
Donnerstag, 11. April 2013
Abschied nehmen
Das war eine
kurze Nacht! Wir stellten den Wecker bereits um 6.00 Uhr, damit wir sicher
genug Zeit hatten. Nach unserem speziellen Morgenessen, Cracker’s mit Nutella
(wir mussten noch die Resten brauchen)J putzten wir das Auto. Die Rucksäcke waren
mittlerweile fertig gepackt und quollen fast über. Bevor wir zum Flughafen
fahren konnten, mussten wir noch ein letztes Mal tanken und zudem die
Gas-Flasche auffüllen. Wir waren echt überrascht, dass uns für diesen einen
Monat das Gas gerade mal 10$ kostete.
Am Flughafen war
als erstes mein Muschelprojekt an der Reihe. Beim Department of Conservation
ging ich klingeln und zeigte dem Herr mein Formular, worauf er mit diesem
verschwand. Ich wartete ewig, bis jemand kam. Dann aber erklärte mit eine junge
freundliche Dame, dass ich die Muscheln nun in den Rucksack packen soll und sie
mich dann zum Check-in begleite, damit sie sicherstellen könne, dass die
Muscheln den Flughafen nicht verlassen. Mein Rucksack war so voll, dass die
definitiv keinen Platz mehr hatten und ich so noch etwas anderes ins Handgepäck
umladen musste. Geduldig schaute sie mir zu, bis ich alles umgepackt hatte.
Dann kam sie mit mir zum Check-in und als der Koffer über das Rollband
weggebracht wurde, war ihr Auftrag erledigt. Puh, nun kann ich meine Muscheln
doch mit in die Schweiz nehmen! Mein Rucksack wog 25 kg. Wenn ich mich richtig
erinnere, war er, als ich im Januar startete, gerade mal 15 kg. Da war so
einiges mehr drin.:-)
Nun blieb noch etwas Zeit,
bis ich durch die Passkontrolle musste. So assen wir noch unsere zuvor
gekauften Feijoa. Wahrscheinlich waren die noch nicht ganz reif und demzufolge
ziemlich sauer. Zum Abschluss spielten wir noch eine runde Yatzy. Dieses Spiel
hat uns während der ganzen Reise immer wieder begleitet. Fast jeden Tag haben
wir eine Runde gespielt. Nun musste ich definitiv los, wenn ich nicht noch
pressieren wollte. Da wir unsere Flüge unabhängig voneinander bei anderen
Fluggesellschaften gebucht hatten, mussten wir die lange Reise zurück in die
Schweiz alleine machen. So kam es, dass der Flug von Bettä erst 6 Stunden
später startete.
Raglan
Schon der letzte
Tag unserer gemeinsamen Reise! Nach dem Morgenessen fuhren wir mit dem Auto an
den Wahle Bay, der berühmte Surfstrand. Ich weiss nun jedoch nicht so genau,
wieso der Surfstrand so berühmt sein sollte, denn es hatte kaum Wellen und
ausser uns war niemand am Strand. Die Sonne schien, aber es wehte ein kühler
Herbstwind, der uns davon abhielt, ein letztes Mal im Meer baden zu gehen.
Mittlerweile war auch 10.00 Uhr vorbei, so dass wir durch die Läden schlendern
konnten, welche am Vorabend bereits geschlossen hatten. Da wir jedoch beide
schon so viel gekauft hatten und unsere Taschen eigentlich voll waren, schauten
wir ein bisschen unmotiviert all die Kleider und Souvenirs an. Ohne noch etwas
zu kaufen, fuhren wir auf direktem Weg nach Auckland. Einer Second Hand
Boutique brachte Bettä Kleider, welche sie nicht mehr nach Hause nehmen wollte.
So mussten wir uns durch den Stadtverkehr schlängeln. Nach dieser Aktion fuhren
wir wieder aus der Stadt heraus, nach Manukau, auf den Campingplatz. Von dort
war auch der Weg zum Flughafen nicht mehr weit. Nun hiess es auch für mich
packen.
Am Abend hatten wir, oder besser
gesagt Bettä, mit Julian abgemacht. Er war die letzte Skisaison in der Schweiz
und hatte zusammen mit Bettä Skischule unterrichtet. Mit dem Bus fuhren wir
eine Stunde in die Stadt. Direkt im Hafengelände nahmen wir zuerst in der
Waterfront Bar ein Bier, bevor wir bei „Velvet Burger“ essen gingen. Dieses
Restaurant ist bekannt für seine guten Burger und das
Preis-/Leistungsverhältnis.:-) Es war also wirklich gut. Später gingen wir noch
in eine andere Bar, in welcher wir noch den Vater von Julian trafen. Irgendwo
organisierte er Fahnen der Blues, einer Rugbymannschaft, die er uns schenkte.
Nach dem gemütlichen Abend mussten wir wieder eine Stunde zurück fahren. Da nun
aber weniger Leute im Bus waren, hielt er nicht alle 200 Meter.:-)
Dienstag, 9. April 2013
Forgotten World Hwy
Die Nacht
in Whangamomona war extrem kalt. Das erste mal musste ich einen Pullover
anziehen.:-) So kam es auch, dass wir nicht allzu lange schliefen. Als wir
losfahren wollten, sahen wir, dass das Restaurant geöffnet hatte, in welchem
man einen Passstempel holen konnte. So machten wir einen Halt und liessen unsere
Pässe abstempeln. Weiter ging es 87 Kilometer auf dem Forgotten World Hwy. Um
uns war eine hügelige Landschaft mit vielen Tieren auf den Weiden. Irgendwo
wurde gerade wieder eine Schafherde gezügelt. Zur Abwechslung sahen wir einen
Tunnel, den Moki Tunnel, der nur einspurig geführt wird. Kurz nach dem Tunnel
mussten wir für ca. 16 Kilometer auf „gravel Road“ fahren. Nach 150 Kilometern
von Stratford kamen wir in Taumarunui an, von wo aus wir der SH3 Richtung
Norden folgten. Die Umgebung entlang des Forgotten World Hwy hat uns beiden
extrem gut gefallen. Es führt ebenfalls eine Eisenbahnlinie von Stratford nach
Taumarunui, einen Zug hatten wir jedoch nie gesehen. Auf dem Weg nach Norden
machten wir in Otorohanga einen kurzen Halt bei Franz, um bei ihm unsere
„Haushaltung“ abzugeben. Der letzte Ort, bevor wir nach Auckland fahren, heisst
Raglan, ein beliebter Surfort. Nachdem wir auf dem Campingplatz eingecheckt
hatten, gingen wir über die Fussgängerbrücke in die Stadt. (Mit dem Auto muss man einen ziemlich grossen Bogen um den einen Meeresarm fahren.) Hier scheinen es die
Leute gemütlich zu nehmen, denn um 17.00 Uhr hatten die meisten Feierabend und die Geschäfte waren demzufolge geschlossen. So
gingen wir zurück zum Camping. Bettä packte schon mal ihren ganzen Rucksack,
während ich noch ein wenig schrieb. Wie immer, verschiebe ich das Packen auf
die letzte Minute.
Rund um den Mount Taranaki
Nach der grossen
Anstrengung am Vortag hatten wir einen entspannten Tag mit ausschlafen geplant.
Durch die Zeitumstellung am Vortag war es bereits um 7.00 Uhr hell, so dass uns
dann die Sonnenstrahlen weckten. Das herbstliche Wetter hat nun definitiv
Einzug gehalten und so war er noch ziemlich frisch. Dennoch genossen wir unser
Frühstück draussen mit Sicht auf’s Meer.
Im Puke Ariki
(übersetzt Hügel der Häuptlinge) schauten wir uns kurz das vielseitige Museum
an, das unter anderem eine umfangreiche Sammlung von Maori-Artefakten besitzt.
Anschliessend schlenderten wir durch die längste Hauptstrasse von Neuseeland,
die Devon Street, an welcher auch die meisten Läden zu finden sind. Bevor wir
New Plymouth verliessen, kletterten wir auf den Hügel Paritutu (übersetzt
emporragender Hügel). Von da aus hatten wir eine super Sicht auf die Stadt, das
Meer und den Taranaki (der Gipfel war allerdings in Wolken versteckt). Nach
diesem Abstecher ging es nach Inglewood, wo wir in einem Restaurant, das in
einem denkmalgeschützten Gebäude ist, essen.
In Stratford machten wir
einen kurzen Halt beim Glockenspiel und wollten noch das Taranaki Pioneer
Village anschauen. Doch dieses Freilichtmuseum hatte bereits geschlossen, als
wir dort waren. So nahmen wir die ersten Kilometer des Forgotten World Hwy bis
Whangamomona in Angriff. Unterwegs begegneten Farmern, die ihre Schafherden
zügelten. So mussten wir mehrmals halten und warten. Die Strasse ist extrem
kurvenreich, dafür wurden wir mit schönen Aussichten belohnt. Whangamomona hat
sich nach Meinungsverschiedenheiten mit den Behörden als unabhängige Republik
ausgerufen. Neben dem prunkvollen Hotel gab es da auch einen Campingplatz. Als
wir ankamen, war kein einziger Camper auf dem Platz und auch der Besitzer war
nicht da. In einem Loch an der Tür konnte man jedoch für die Übernachtung
zahlen. Als wir den Strom getestet hatten, kam der betrunkene Besitzer zurück.
So gaben wir ihm das Geld direkt. Später traf noch ein zweiter Camper ein.
Wiener, die uns fragten, ob wir nicht Streichhölzer hätten.
Sonntag, 7. April 2013
Taranaki (Mount Egmont)
Von
Sentry Hill mussten wir gut eine halbe Stunde bis zum Ausgangspunkt North
Egmont der Taranaki-Wanderung fahren. Auf der Fahrt sahen wir, dass der Gipfel
umgeben von Wolken war. In unserem Reiseführer war auch bereits erwähnt, dass
der Gipfel viel in den Wolken versteckt ist. Von der Sonne fuhren wir also in
den Schatten. Als wir aus dem Auto steigen, bliess und ein heftiger Wind
entgegen. Ui, das würde kalt werden. Wir zogen Mützen und Handschuhe an, dass
wir nicht froren. Nachdem wir uns im Logbuch eingeschrieben hatten, ging es
durch den Busch zuerst 1.5 Stunden zu einer Lodge. Der Weg war zwar nicht
schwierig zu begehen, aber extrem steil. Nach der Hütte kam der wirklich harte
Teil. Zuerst über Steine, dann über eine steile Treppe gelangten wir zum
Geröllfeld voll mit Vulkangestein und Sand. Es wehte uns ein eisig kalter Wind
um die Ohren. Damit wir überhaupt vorwärtskamen, gingen wir Partien auf allen
vieren bergauf. Machten wir einen Schritt, rutschten wir einen halben wieder
herunter. Es kostete ziemlich viel Überwindung, an dieser Stelle nicht
aufzugeben. Als wir dieses Feld endlich geschafft hatten, mussten wir wieder
über Steine steigen. Das ganze glich eher klettern. Die Wolken rund um den
Taranaki kamen und gingen mit dem Wind. So hatten wir grundsätzlich immer eine
tolle Sicht ins Tal. Endlich kamen wir beim Krater an, der schneebedeckt war.
Da liegt jedoch das ganze Jahr hindurch Schnee. Hm, nun musste es noch irgendwo
einen Weg zum Gipfel geben. Doch den zu finden war gar nicht so einfach, da in
dem Moment, als wir oben waren, unsere Sicht von einer Wolke getrübt wurde.
Nach etwas umherirren, rätseln und warten fanden wir schliesslich den Weg. Nun
standen wir nach einem 4.5-stündigen Aufstieg auf dem 2518 Meter hohen Gipfel. Wir
hatten 1600 Höhenmeter in etwa 6 Kilometer bezwungen. Die Anstrengung hatte
sich wirklich gelohnt. Mittlerweile standen wir wieder in der Sonne und hatten
einen 360° Rundumblick. Natürlich waren auch Wolken im Bild, die dem Taranaki
entlang vorbeizogen. Einzig der Wind lud nicht zum Verweilen ein. Wir froren
uns fast die Finger ab und mussten uns überwinden, ein paar Fotos zu schiessen.
So begaben wir uns auf den Abstieg. Der war überhaupt nicht einfacher! Nun
mussten wir ganz genau schauen, wo wir hintraten und im Geröllfeld mussten wir
aufpassen, dass wir nicht ausrutschten. Bis zur Lodge mussten wir den selben Weg
zurück, bis wir einen anderen Weg zum Parkplatz einschlagen konnten. Weil wir
noch so wenig gemacht hatten, wanderten wir einen Umweg. Durch Buschland
schlängelte sich der Weg stetig abwärts. Aber die Richtung stimmte nie mit
North Egmont überein. Eine Kurve um die andere mussten wir gehen. Nach 45
Minuten hatten wir noch nicht beachtlich an Höhe verloren. Da, endlich ging der
Weg geradewegs über Treppen zum Parkplatz. Nach 8.5 Stunden kamen wir erschöpft
bei unserem Motorhome an. Eigentlich wollten wir uns noch ein Eis gönnen, doch
das Café schloss bereits um 15.00 Uhr. So fuhren wir nach New Plymouth, wo wir
auf einem Campingplatz übernachteten. Unser
Motorhome konnten wir direkt am Meer parkieren. Wir waren noch gerade
rechtzeitig zum Sonnenuntergang da.
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