Der Whanganui
River, der seine Quelle am Mount Tongariro hat, fliesst 329km bis in die
Tasmansee. Früher (bis 1959) diente der Fluss als Handelsroute. Als jedoch die
Eisenbahnlinie von Auckland nach Wellington fertiggestellt wurde, war der
Transport über das Wasser nicht mehr gefragt und so stellten die Schiffe den
Betrieb ein. Heute ist auf dem Fluss nur noch ein Dampfschiff unterwegs.
Ansonsten gibt es etliche Anbieter, die Touren anbieten.
Etwas nach 10.00
Uhr fuhren wir mit eim Auto ein paar Meter weit zum Einstiegspunkt am Whanganui
River. Mit dem Jet-Boat gings nun ca. 35 km flussaufwärts. Hin und wieder
machte Thomas (unser Führer) einen Stopp und erzählte uns etwas über die
Geschichte des Flusses. Er selber hat am Fluss eine grosse Farm. In unserer
Gruppe waren wir die einzigen, die später noch mit dem Kanu paddeln wollten. So
hielt er hier und da an, um uns vor den Schwellen zu warnen und Tipps zu geben,
wie wir am besten durchkommen. Thomas hatte sichtlich Freude, mit dem Jet-Boat
zu fahren uns so liess er es sich auch nicht nehmen, 3 mal eine 360° Drehung
hinzulegen, so dass alle ein wenig nass wurden. Nach ca. 50 Fahrminuten legten
wir an Land an. Von da aus hatten wir eine ca. 30 minütige Wanderung zur
„Bridge to nowhere“ vor uns. Von einem Lookout aus sahen wir zur Bridge.
Eigentlich war es nicht anders zu erwarten, als dass ganz viele Touristen da
waren. Die „Bridge to nowhere“ wurde von Siedlern gebaut, die dem Fluss entlang
lebten, damit sie eine bessere Verbindung zu Raetihi hatten. Fast alle Familien
zogen sich aus diesem Tal zurück, weshalb diese Brücke heute niemandem dient,
aber ein touristischer Anziehungspunkt darstellt. Auf der Brücke assen wir unseren
selber mitgebrachten Lunch. Thomas schleppte aber Cookies, Wasser und Milch für
Kaffee, Tee und heisse Schokolade mit.
10 km konnten
wir nun selber mit einem breiten Kanu bewältigen. Kurz nachdem wir umgestiegen
waren, begann es leicht zu regnen, hörte dann aber kurz darauf wieder auf. Der
Fluss hatte nicht wirklich viel Zug, so dass wir paddeln mussten, um vorwärts
zu kommen. Bei der ersten Stelle, wo wir schauen mussten, dass wir nicht zum
grossen Stein getrieben wurden, überwindeten wir mit Leichtigkeit. Unsere
grösste Sorge war die riesige Schwelle mit ziemlich vielen Wellen. Thomas sagte
uns schon, dass wir dort kentern werden.:-) Aber bis dahin konnten wir noch an
zwei einfacheren Stellen üben. Ohne Probleme kamen wir da durch. Schon von
weitem hörten wir das Wasser rauschen. Nun galt es ernst. Uns war beiden etwas
mulmig zumute, als wir auf die Stelle zusteuerten. Der Fluss hatte hier richtig
viel Zug und so blieb uns gar keine Zeit um zu überlegen, wo wir am besten
durchfahren wollten. Wir hatten es schon fast geschafft, aber da schwappte eine
Welle in unser Kanu, so dass wir knöcheltief drin standen. Etwas weiter unten
gingen wir an Land, um das Kanu zu leeren. Immerhin waren wir nicht gekentert.
Die nächsten Absätze konnten wir locker angehen. Kurz bevor wir nach knapp
eineinhalb Stunden am Ziel ankamen, hatte es richtig zu regnen begonnen. Die
Prognose hatte Recht, war doch am Nachmittag Regen vorausgesagt. Mit dem Auto
fuhren sie uns zum Büro, wo wir trockene Kleidung anzogen und eine heisse Schokolade
genossen.
Warm angezogen fuhren wir
nach Ohakune, wo wir auf dem Campingplatz Mount Ruapehu übernachteten. Da wir
die einzigen waren, kochten und assen wir in der Küche des Campingplatzes.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen