Um 5.00 Uhr
klingelte der Wecker. Puh, das war früh. Zudem war es kalt und der Himmel
bedeckt. Würde es bis um 7.14 Uhr aufreissen, damit wir den Sonnenaufgang vom
östlichsten Leuchtturm aus anschauen konnten? Wir wollten es auf jeden Fall
versuchen und so fuhren wir die 21 km mehrheitlich unbefestigte Strasse zum
Fusse des Leuchtturms. Vom Parkplatz aus hatten wir noch über 700 Stufen zu
überwinden. Eine junge Deutsche fragte uns, ob sie mit uns nach oben kommen
könne, da sie im Wald alleine Angst hätte. So zogen wir zu dritt los. Nach nur
ca. 20 Minuten waren wir schon oben, viel zu früh und so mussten wir im Dunkeln
warten. Als kleine Verstärkung hatten wir Snickers dabei, ein richtig gesundes
Frühstück.:-) Die Decke hielt sich standhaft und so war auch um halb acht der
Himmel noch bedeckt. Mittlerweile war es schon hell. So hatten wir uns den
Sonnenaufgang definitiv nicht vorgestellt. Kurz vor acht begaben wir uns auf
den Abstieg. Nach der morgendlichen Anstrengung knurrten unsere Mägen uns so
machten wir auf einem Campingplatz (kein Mensch war da) mit Meersicht, Halt und
assen Frühstück.
In Te Araroa
machten wir einen Halt bei der Marae und suchten anschliessend der angeblich
grösste und älteste Pohutukawa-Baum mit 20m Höhe, 40m Breite und einem stolzen
Alter von über 350 Jahren.
Den nächsten
Halt legten wir in Tikitiki ein, da konnte man in der St. Mary’s Church ins
innere einer Marae schauen, die für Touristen geöffnet ist. An den Wänden gab
es gewebte Tukutuku (Stoffbahnen aus Flachs), geometrisch gemusterte
Bundglasfenster, bemalte Balken und Schnitzereien. Von aussen sieht die Kirche
nicht besonders schön aus. Nun donnerten wir den SH 35 runter. Die Buchten
waren auf dieser Seite weniger schön und so hatten wir auch keinen Grund,
länger hier zu verweilen. Die Marae’s hatten wir inzwischen auch gesehen.
In Tolaga Bay
wollten wir ein Restaurant aufsuchen, aber das einzige, welches geöffnet hatte,
machte einen ziemlich schmuddeligen Eindruck, so dass wir im einzigen kleinen
Supermarkt ein Eis kaufen gingen. Es gäbe dort eine Kaschmir-Fabrik, aber die
hatte am Samstag natürlich geschlossen. Wir setzten uns auf ein Geländer
vis-à-vis des Restaurants und schauten den Leuten zu, die die Strasse entlang
kamen. Ausnahmslos alle waren mit ihren Gummistiefeln unterwegs, ob alt oder
jung, ob Frau oder Mann. Das sei hier jedoch normal. Tolaga Bay ist bekannt für
seinen 660m langen Pier, der 1929 erbaut wurde und der längste der südlichen
Hemisphäre ist. Mittlerweile wurde er durch Spenden renoviert. Wir spazierten
den Pier entlang und beobachteten die Leute, die dort am Fischen waren.
In Gisborne
steuerten wir als erstes das „i-Site“ an um zu fragen, ob Restaurants offen
hätten. In Neuseeland ist über Ostern quasi alles geschlossen. Sie empfahlen
uns einige und sagten uns aber auch, dass wir reservieren müssten, da nur
wenige Restaurants offen hätten. So fuhren wir durch die Stadt und beurteilten
die Restaurants von aussen. Im Restaurant „Wharf“ tranken wir eine Cola und
studierten die Abendkarte, die sehr lecker aussah. Die wenigen Restaurants, die
an Ostern geöffnet hatten, verlangten zwischen 10 und 15 Prozent mehr vom
regulären Preis. Nichts desto trotz buchten wir einen Tisch für 5 Personen.
Gisborne hatte einen Campingplatz direkt am Meer, den wir als nächstes ansteuerten.
Mittlerweile hatten sich alle Wolken verzogen und es war über 25°C warm.
Ideales Wetter also, um am Strand Beachball zu spielen und im Meer baden zu
gehen. Puh, der Pazifik war hier also viel kühler als noch an der Nordküste.
In Gisborne auf
dem Camping hatten wir uns mit Ändle, Räphu und Michu verabredet. Michu ist der
Bruder von Räphu und reist nun zwei Monate mit ihnen durch Neuseeland.
Nach dem doch etwas
längeren Spaziergang bis zum „Wharf“ hatten wir uns das Nachtessen inkl. einer
Dessertplatte verdient. Eigentlich wären wir gerne noch in irgendeine Bar
gegangen, aber an Ostersamstag, war das ein Ding der Unmöglichkeit. Alles hatte
geschlossen! So liessen wir den Abend mit Spielen auf dem Campingplatz
ausklingen.
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