Mittwoch, 3. April 2013

East Cape bis Gisborne


Um 5.00 Uhr klingelte der Wecker. Puh, das war früh. Zudem war es kalt und der Himmel bedeckt. Würde es bis um 7.14 Uhr aufreissen, damit wir den Sonnenaufgang vom östlichsten Leuchtturm aus anschauen konnten? Wir wollten es auf jeden Fall versuchen und so fuhren wir die 21 km mehrheitlich unbefestigte Strasse zum Fusse des Leuchtturms. Vom Parkplatz aus hatten wir noch über 700 Stufen zu überwinden. Eine junge Deutsche fragte uns, ob sie mit uns nach oben kommen könne, da sie im Wald alleine Angst hätte. So zogen wir zu dritt los. Nach nur ca. 20 Minuten waren wir schon oben, viel zu früh und so mussten wir im Dunkeln warten. Als kleine Verstärkung hatten wir Snickers dabei, ein richtig gesundes Frühstück.:-) Die Decke hielt sich standhaft und so war auch um halb acht der Himmel noch bedeckt. Mittlerweile war es schon hell. So hatten wir uns den Sonnenaufgang definitiv nicht vorgestellt. Kurz vor acht begaben wir uns auf den Abstieg. Nach der morgendlichen Anstrengung knurrten unsere Mägen uns so machten wir auf einem Campingplatz (kein Mensch war da) mit Meersicht, Halt und assen Frühstück.
In Te Araroa machten wir einen Halt bei der Marae und suchten anschliessend der angeblich grösste und älteste Pohutukawa-Baum mit 20m Höhe, 40m Breite und einem stolzen Alter von über 350 Jahren.
Den nächsten Halt legten wir in Tikitiki ein, da konnte man in der St. Mary’s Church ins innere einer Marae schauen, die für Touristen geöffnet ist. An den Wänden gab es gewebte Tukutuku (Stoffbahnen aus Flachs), geometrisch gemusterte Bundglasfenster, bemalte Balken und Schnitzereien. Von aussen sieht die Kirche nicht besonders schön aus. Nun donnerten wir den SH 35 runter. Die Buchten waren auf dieser Seite weniger schön und so hatten wir auch keinen Grund, länger hier zu verweilen. Die Marae’s hatten wir inzwischen auch gesehen.
In Tolaga Bay wollten wir ein Restaurant aufsuchen, aber das einzige, welches geöffnet hatte, machte einen ziemlich schmuddeligen Eindruck, so dass wir im einzigen kleinen Supermarkt ein Eis kaufen gingen. Es gäbe dort eine Kaschmir-Fabrik, aber die hatte am Samstag natürlich geschlossen. Wir setzten uns auf ein Geländer vis-à-vis des Restaurants und schauten den Leuten zu, die die Strasse entlang kamen. Ausnahmslos alle waren mit ihren Gummistiefeln unterwegs, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann. Das sei hier jedoch normal. Tolaga Bay ist bekannt für seinen 660m langen Pier, der 1929 erbaut wurde und der längste der südlichen Hemisphäre ist. Mittlerweile wurde er durch Spenden renoviert. Wir spazierten den Pier entlang und beobachteten die Leute, die dort am Fischen waren.
In Gisborne steuerten wir als erstes das „i-Site“ an um zu fragen, ob Restaurants offen hätten. In Neuseeland ist über Ostern quasi alles geschlossen. Sie empfahlen uns einige und sagten uns aber auch, dass wir reservieren müssten, da nur wenige Restaurants offen hätten. So fuhren wir durch die Stadt und beurteilten die Restaurants von aussen. Im Restaurant „Wharf“ tranken wir eine Cola und studierten die Abendkarte, die sehr lecker aussah. Die wenigen Restaurants, die an Ostern geöffnet hatten, verlangten zwischen 10 und 15 Prozent mehr vom regulären Preis. Nichts desto trotz buchten wir einen Tisch für 5 Personen. Gisborne hatte einen Campingplatz direkt am Meer, den wir als nächstes ansteuerten. Mittlerweile hatten sich alle Wolken verzogen und es war über 25°C warm. Ideales Wetter also, um am Strand Beachball zu spielen und im Meer baden zu gehen. Puh, der Pazifik war hier also viel kühler als noch an der Nordküste.
In Gisborne auf dem Camping hatten wir uns mit Ändle, Räphu und Michu verabredet. Michu ist der Bruder von Räphu und reist nun zwei Monate mit ihnen durch Neuseeland.
Nach dem doch etwas längeren Spaziergang bis zum „Wharf“ hatten wir uns das Nachtessen inkl. einer Dessertplatte verdient. Eigentlich wären wir gerne noch in irgendeine Bar gegangen, aber an Ostersamstag, war das ein Ding der Unmöglichkeit. Alles hatte geschlossen! So liessen wir den Abend mit Spielen auf dem Campingplatz ausklingen. 

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