Dienstag, 15. Januar 2013

Kalgoorlie


Als wir in Kalgoorlie ankamen, regnete es mal wieder aus Kübeln. Langsam beginne ich mich zu fragen, was genau wir falsch machen, dass wir ständig im Regen sind. Bis Freitag hatten die Kalgoorlier nie Regen gesehen und 45°C aushalten müssen.

Ein Taxi brachte uns ins Backpackers von Kalgoorlie. Das ältere Ehepaar, welches das Backpackers führt, gibt uns ein paar Tipps, was in Kalgoorlie sehenswert ist und dass es eine gute Pizzeria gibt, die wir unbedingt probieren sollten. Nachdem wir uns in unserem 4-er Zimmer eingerichtet hatten, zogen wir mit Schirm und Regenjacke los. Es hatte riesige Bäche auf der Strasse, dass wir zum Teil nicht mal die Strasse überqueren konnten, ohne nasse Schuhe zu kriegen. Die Autofahrer hatten ihren Spass an dem vielen Regen und so mussten wir an jeder Kreuzung weit genug zurück stehen, wenn wir nicht noch von den vorbeibrausenden Autos bespritzt werden wollten.

Mittlerweile war es 16.00 Uhr und alles, was interessant sein konnte, hatte bereits seine Türen geschlossen. Beim Museum erkundigten wir uns, ob sie am Sonntag auch offen haben werden, da uns dies als eine vernünftige Beschäftigung bei Regenwetter erschien. (Im Backpackers haben sie uns gesagt, dass auch der Sonntag wieder nass sein wird.) Wir entschieden uns, im Western Saloon (im Hotel Exchange) etwas trinken zu gehen. Dort begegnen wir zwei bekannten Gesichtern, Richi und Beatrice, die wir bei Nigg’s getroffen hatten. Die beiden sind von Esperance nach Kalgoorlie gefahren und werden noch eine weitere Woche mit dem Motorhome im Südwesten unterwegs sein.

Von zwei Einheimischen haben wir erfahren, dass der Western Saloon das dritt gefährlichste Pub von Australien sei. Es gäbe da relativ oft Schlägereien. Zum Glück war erst 18.00 Uhr.:-) Als wir später endlich die uns empfohlene Pizzeria fanden, war diese leider geschlossen. Nach kurzer Weitersuche hatten wir doch noch ein Restaurant mit guter Karte gefunden.

Am Sonntag besuchten wir als erstes das Visitor Center und erkundigten uns dort nach weiteren Beschäftigungsmöglichkeiten ausser dem Museum. Wir mussten uns in Kalgoorlie den ganzen Tag bis 01.20 (dann fährt der Zug nach Adelaide) vertreiben. Sie empfahlen uns die Bordello Tour, welche wir dann auch buchten. Vorher gingen wir jedoch wie geplant noch ins Museum, welches interessante Informationen zur ganzen Goldminen-Industrie zu bieten hat. Eigentlich gäbe es auch die Möglichkeit, eine Mine anzuschauen, doch aus irgendwelchen umwelttechnischen Gründen ist die Mine für Touristen seit gut einem Jahr geschlossen.

Kalgoorlie hat eine geschichtsträchtige Bordell-Industrie und ist dafür in ganz Australien bekannt. In der Hay Street (und nur in der Hay Street, die haben also ganze Häuser gezügelt) galten andere Regeln als  sonst wo in der Stadt und wer sich nicht daran hielt, Frau oder Mann, musste die Stadt verlassen. Die Prosituierten durften nicht in der Stadt wohnen, sondern hatten ein separates Hotel ein wenig ausserhalb der Stadt. Heute ist es nicht mehr ganz so, und Bordelle sind in der Stadt verteilt und funktionieren wahrscheinlich wie überall auf der Welt.:-) (So genau weiss ich das jetzt auch nicht.)

Inzwischen hatte es zu regnen aufgehört und wir schlenderten durch die Gegend. Kalgoorlie erinnert mich ein wenig an einen Ort, der im Wilden Westen der USA sein könnte. Rundherum einfach Wüste und eher schmuddelige und heruntergekommene Gebäude, Auch die Wohnhäuser sehen ziemlich verwittert aus. Auf unserem Stadtspaziergang sahen wir das erste mal Aborigines.

Im Restaurant Palace gönnten wir uns das Abendessen. Kurz vor 21.00 Uhr gingen wir zum Backpackers zurück, wo noch unser Gepäck stand. Den Rest des Abends verbrachten wir dort, bevor wir uns 2 Stunden vor Abfahrt an den Bahnhof begaben. Diesmal stand eine lange Reise vor uns.  Ca. 29 Stunden dauerte die Reise von Kalgoorlie nach Adelaide mit dem Zug.

1 Kommentar:

  1. Hallo Steffi!
    Vielen Dank für die interessanten Texte. Wies scheint habt ihr schon einiges gesehen und erlebt auf der anderen Seite der Welt.
    Ich hoffe euch wurde die Fotokamera nicht geklaut? Wir vom TP wünschen uns nämlich ein paar Bilder im nächsten Post :-)

    Ich wünsch euch weiterhin spannende Begegnungen und interessante Erlebnise! Lg Doris

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